Ein letztes Mal im Jahr 2018 spielte die Zukunftsmusik in Köln, die Veranstaltungsreihe der Energiegewinner eG. Warum sind Genossenschaften wie die Energiegewinner eG so wichtig und unverzichtbar für das Gelingen einer bürgernahen Energiewende? Welche Zukunftsperspektiven gibt es? Welche Herausforderungen müssen gemeistert werden, jetzt und in der Zukunft? Diese Fragen wollten unsere Referenten diesmal beantworten und zum Jahresabschluss einen erneuten Denkanstoß geben. Als externen Referenten konnten wir diesmal Lars-Ole Daub, Leiter Plattform Bürgerenergie & Energiegenossenschaften bei der EnergieAgentur.NRW, begrüßen. Von der Energiegewinner eG referierten Vorstand Ramon Kempt sowie Philip Hlawaty, der seit November 2018 bei der Genossenschaft tätig ist.

Durch gesellschaftliche Transformationspotentiale voranschreiten

Nachdem Energiegewinner-Vorstand Ramon Kempt die anwesenden Gäste begrüßte und in den Abend mit einleitenden Worten einführte, übergab er das Wort an Sozialwissenschaftler und Genossenschaftsexperte Philip Hlawaty. Philip brachte den Teilnehmern die Thematik der Transformation, zu welcher auch die Energiewende gehört, näher. Dazu schlug er einen Bogen beginnend bei Aufklärern wie John Locke & Adam Smith bis hin zu heutigen „Leitfiguren“ wie Lauren Singer. Dazu thematisierte er das Konsumverhalten der heutigen Gesellschaft und zeigte auf, dass ein jeder von uns klüger und effizienter verbrauchen und nachhaltig handeln sollte. Diese individuellen Veränderungen eines jeden werden zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Als Vorbild eines geringen, alternativen und ökologisch wertvollen Konsums wurde der Alltag von Lauren Singer aufgezeigt, die einen „Zero waste lifestyle“ lebt. (Website: Trash is for tossers)

Genossenschaft – die Rechtsform für eine bessere Zukunft

Ramon Kempt trug im Anschluss zunächst interaktiv mit allen Teilnehmern die diversen Rechtsformen und deren Vor- und Nachteile zusammen. Ziel war es das bisherige Wissen der Teilnehmer zu vergleichen und auf einen Nenner zu bringen. Er stellte im Anschluss fest, dass die Rechtsform der Genossenschaft für Unternehmen, die die Energiewende mitgestalten wollen, besonders geeignet ist. Warum das so ist? In Genossenschaften finden sich Menschen zusammen, um etwas was sie alleine nicht meistern können in der Gemeinschaft zu bewältigen, so wie z.B. die Realisierung von erneuerbaren Energienprojekten. Eine große Rolle spielt dabei die demokratische Struktur der Genossenschaft. Jedes Genossenschaftsmitglied hat eine Stimme, unabhängig seines eingelegten Kapitals. Jeder hat somit aktiv die Gelegenheit an der Genossenschaft mitzuwirken. Das finanzielle Risiko ist hierbei auf die eigene Beteiligung beschränkt, die Haftung mit dem Privatvermögen ist ausgeschlossen. Für das Bewältigen der Energiewende ist die Genossenschaft aufgrund dieser Besonderheiten die geeignetste Rechtsform.

Bürgerenergiegenossenschaften sind unverzichtbar für die Energiewende

Lars-Ole Daub ging abschließend auf die vielseitigen Geschäftsfelder der Energiegenossenschaften ein. Sie realisieren z.B. Projekte in den Bereichen Photovoltaik, Windenergie, Mieterstrom, Elektromobilität und Energieeinsparung. Die Chance der Bürgerenergie in vielen Bereichen aktiv zu werden, stehen laut Daub jedoch auch viele Hürden gegenüber, z.B. sich wechselnde politische und rechtliche Begebenheiten. Nichtsdestotrotz zeige die Vergangenheit, dass Energiegenossenschaften in der Lage sind auftretende Schwierigkeiten zu überwinden. Auch in Zukunft seien sie von großer Bedeutung für das Gelingen der Energiewende. Durch dargelegte Beispiele der bereits realisierten Projekte von Bürgerenergiegenossenschaften visualisierte und untermauerte er damit die zuvor gehörten Vorträge. Auch er stellte zum Ende seines Vortrags nochmals fest, dass Energiegenossenschaften ein entscheidendes Instrument für eine erfolgreiche Energiewende sind. Den Vorträgen schloss sich dann noch eine rege Diskussion unter den Referenten und dem Publikum an.

Auch im kommenden Jahr werden die Energiegewinner ihre beiden Veranstaltungsreihen „Zukunftsmusik“ und „Energie! Aber Wie?“ fortführen. Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei allen anwesenden Gästen in diesem Jahr bedanken und hoffen diese auch bei den Events im Jahr 2019 wiederzusehen. Die jeweiligen Daten und Themen werden in Kürze auf dem Energiegewinner-Blog sowie auf der Homepage veröffentlicht.

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