Greenpeace-Aktivisten entdecken Risse

Das Atomkraftwerk im belgischen Tihange steht bereits seit vielen Jahren im Fokus der klimapolitischen Berichterstattung. Nach Ansicht vieler Experten stellt es eine drohende Gefahr für einen möglichen Reaktorunfall dar. Den ersten der drei aktiven Reaktoren nahm man bereits 1975 in Betrieb. Bei einer Greenpeace-Protestaktion im Jahr 2006 gelangten mehrere Aktivisten auf das Gelände des Atomkraftwerkes. Beim Besteigen der Kuppel stellten sie erstmals einen großen Riss in der Fassade fest. Das AKW fiel anschließend durch mehrere Zwischenfälle und die fortwährende Bericherstattung zu weiteren Rissen, die man an einem der Reaktordruckbehälter fand, auf. Inzwischen hat sich eine breite Front entwickelt, die gemeinsam gegen den Weiterbetrieb des in die Jahre gekommenen Atomkraftwerkes vorgeht. Einer Klage der StädteRegion Aachen haben sich inzwischen z.B. auch die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz angeschlossen.

Tihange 1 sollte bereits 2015 abgeschaltet werden

Bereits 2003 hatte man in Belgien den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2025 entschieden. Dabei sollte Tihange 1 2015 und die anderen beiden Reaktorblöcke 2023 bzw. 2025 abgeschaltet werden. Da man jedoch befürchtete, dass die Stromversorgung ohne den Reaktor im Land nicht gewährleistet ist, entschied man sich für einen vollständigen Weiterbetrieb des AKWs bis 2025. Seither häufen sich die Proteste gegen diese Entscheidung. Zumal die Schäden an der Anlage immer deutlicher werden. Inzwischen fand man 3.100 Risse im Reaktor von Tihange.

Protest nimmt zu, Deutschland reagiert

Zu einer eindrucksvollen Demonstration kam es zuletzt im Juni 2017. Über 50.000 Menschen bildeten eine Menschenkette, die sich über eine Länge von 90 km zog. Sie reichte von Maastricht (NL) über Aachen (DE) bis nach Tihange (BEL). Ziel des Protests war die sofortige Abschaltung der Kernreaktoren Tihange 2 und Doel 3. Man darf gespannt sein, wie die künftigen Entwicklungen rund um das Skandal-AKW in Tihange weitergehen. Der Proteststurm von besorgten Menschen in der Region wird zunehmend größer und fordert die Politik auf, zeitnah zu handeln. Zuletzt wurden in der Region Aachen sogar erstmals Jodtabletten an die Bevölkerung ausgegeben, um einer eventuellen Strahlenbelastung bei einem Reaktorunfall vorzubeugen. Auch wir Energiegewinner beobachten die Ereignisse in Tihange mit Sorge und hoffen, dass die Verantwortlichen die richtigen Entscheidungen im Sinne des Wohlergehens aller Beteiligten treffen.

Ähnliche Beiträge, die dir auch gefallen könnten

Dr. Michael Vesper Titelbild

CO2-Fußbdruck halbiert: Mitglied Dr. Michael Vesper bekommt Energiegewinner-PV

v.l.: Hubert Vienken (Vorstand), Helen Weiden (Leiterin Auftragsabwicklung Residential), Mitglied Michael Vesper und Christoph Hartung (PV-Projektmanager). Dass wir als Bürgerenergiegenossenschaft mit angeschlossenem Handwerksbetrieb Photovoltaikanlagen für ...

Mitglied Jasper Stein baut beeindruckendes Kölner Selbstversorgerhaus

Einer für alle – alle für einen In Zeiten der Energiekrise sind sie gefragter denn je: erneuerbare Energien. Das, was uns alle schon seit langem ...

Zwischen Politik und Eigeninitiative: Im Gespräch mit unserem neuen Aufsichtsratsmitglied Gunnar Harms

Einer für alle – alle für einen Nachdem Ende letzten Jahres unsere Aufsichtsratsmitglieder Annette Littmann und Ingo Stadler ihr Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt haben, ...
Nach oben scrollen

Die Energiegewinner ziehen heute ins neue Büro. Aufgrund dessen bleibt das Telefon unbesetzt und auch das Beantworten von E-Mails kann sich verzögern. Wir bitten um euer Verständnis.