Laut einem Artikel von taz.de, die sich auf einen Bericht des IPPC (Intergovernmental Panel on Climate Change) beziehen, ist die im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 angestrebte maximale Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 nicht mehr realistisch zu erreichen. Mit einer 66-prozentigen Wahrscheinlichkeit sei davon auszugehen, dass die gesetzten Klimaziele zur Erderwärmung verfehlt werden.

Schnelle Abkehr von Kohlestrom notwendig

Was das wirklich bedeutet ist scheinbar vielen Menschen und gerade den Entscheidern in Wirtschaft und Politik immer noch nicht bewusst. Der Lebensraum vieler Millionen Menschen ist bedroht. Den Appell zum Umdenken formulieren Klimaschützer, Forscher und auch wir Energiegewinner bereits seit vielen, vielen Jahren. Doch was nun tun, da ein Abkommen, welchem praktisch alle Staaten der Welt beigetreten sind, gescheitert ist? Laut einiger Forscher gibt es rechnerisch noch eine Chance. Diese Möglichkeit sieht vor, das für die Erderwärmung mitverantwortliche CO-2-Gas aus der Erdatmosphäre zu filtern. Dazu müssten jedoch umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden und das unverzüglich. Die Experten des IPPC kommen demnach zu dem Schluss, dass die letztlich einzige Möglichkeit für eine Stabilisierung der Erderwärmung der Abkehr von Kohle und Öl im Strombereich ist. Dazu müsse der Kohlesektor auf schnellstem Wege weiter minimiert und mehr Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.

Klimaziele waren im Wahlkampf noch realisierbar

Leider scheint man auch auf nationaler Ebene den Ernst der Lage weiterhin nicht erkannt zu haben und eine mutlose Politik des Weiterso zu forcieren. Dies zeigt z.B. die Tatsache, dass man sich in den gerade stattfindenden Sondierungsverhandlungen zwischen CDU und SPD ziemlich schnell darüber einig werden konnte, dass die deutschen Klimaziele für 2020 nicht mehr zu erreichen sind. Noch im Wahlkampf hatte beispielsweise Bundeskanzlerin Angela Merkel damit geworben, dass man Wege finden werde, die Ziele für 2020 zu meistern. Ein paar Monate später stellt man nun nüchtern fest, dass dies aus heutiger Sicht nicht mehr zu schaffen ist. Der Handlungsspielraum wird für die Politik in Zukunft immer kleiner und statt agieren geht dann nur noch reagieren.

Machen nicht reden

Der Verzicht, insbesondere auf Kohlestrom, ist der einzige, realistische Ausweg aus der Klimasackgasse. Dies haben auch die Experten des Weltklimarats festgestellt. Die Energiegewinner eG kämpft auch weiterhin für eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung. Dazu realisieren wir auch 2018 neue Erneuerbare-Energien-Projekte. Unsere Gemeinschaft wächst weiter und wir freuen uns über jeden neuen Mitstreiter, um unsere genossenschaftliche Ziele zu erreichen und nicht nur drüber zu reden – denn das machen ja bereits andere. Darum gehen die Energiegewinner weiter mutig voran, denn was tun kann jeder.

Quellen:
taz.de-Artikel „Nur noch ein schöner Traum“ vom 14.01.2018
mdr-Artikel „Union und SPD geben Klimaziele 2020 auf“ vom 08.01.2018

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