Deutsche Tipps für Energiewende in Japan

Im Zuge einer mehrtägigen Reise waren fünf japanische Genossenschaftsvertreter in Deutschland unterwegs. Grund der Reise war es, deutsche Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien kennenzulernen und deren Arbeitsweise genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Delegation aus Japan besuchte die Schriesheimer Ökostromer, die Elektrizitätswerke in Schönau, die Next-Kraftwerke GmbH in Köln, die Bahnstadt in Heidelberg und die Energiegewinner eG in Köln.

Am 5. September war die letzte Station unserer Gäste das Energiegewinner-Büro in Köln-Ehrenfeld. Im Anschluss an eine kurze Begrüßung, stellten Kay und Ramon die Arbeit der Energiegewinner genauer vor. Dank Dolmetscherin Riho Taguchi konnten wir, trotz der Sprachbarriere alle Fragen beantworten, wichtige Informationen vermitteln und unsere mehrjährigen Erfahrungen als Bürgerenergiegenossenschaft weitergeben.

Die Besucher aus Japan zeigten sich sehr beeindruckt von unserer Genossenschaft. Mit Norio Sato konnten wir am Ende des Tages sogar das erste japanische Mitglied der Energiegewinner in unserem Kreis begrüßen.

Nach der Katastrophe folgt das Umdenken

Im März 2011 kam es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in Japan nach Erdbeben und Tsunami zum GAU (Größter anzunehmender Unfall). Vier Reaktoren im Kraftwerk explodierten, woraufhin 2.000 Arbeiter und 8% der japanischen Landfläche radioaktiv verstrahlt wurden. Eine 20 Kilometer große Evakuierungszone wurde errichtet und etwa 150.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Der Austritt radioaktiver Stoffe dauert bis heute an.

Die katastrophalen Ereignisse in Fukushima haben zur Folge, dass sich immer mehr Menschen in Japan für eine Energiewende einsetzen. Um Erfahrungen zu sammeln, suchen Spezialisten auch den Austausch mit deutschen Experten. Die deutschen Fortschritte liefern für sie wichtige Erkenntnisse für die Arbeit im eigenen Land. Mit dem so gewonnenen Wissen wollen sie die Wende in Japan vorantreiben – hin zu regenerativen Energien und weg von schädlicher Atomkraft.
Hinzu kommt, dass die Geschäftsform der Genossenschaft in Japan auf eine lange Tradition zurückblickt, sodass sich auch dort vergleichbare Genossenschaften im Agrar- und Energiesektor gebildet haben.

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Die Energiegewinner ziehen heute ins neue Büro. Aufgrund dessen bleibt das Telefon unbesetzt und auch das Beantworten von E-Mails kann sich verzögern. Wir bitten um euer Verständnis.